Industriell genutzte Systeme für den Outdoorbereich

Elektrische und elektronische Nutzsysteme im Bereich der Industrie müssen besondere Anforderungen erfüllen. Dies gilt nicht zuletzt wegen der Empfindlichkeit der Systeme und deren Schutz gegen Staub und Schmutz sowie Feuchtigkeit. So genannte Outdoorsysteme gehen allerdings noch einen Schritt weiter.

Der Schutz der Systeme im Outdoorbereich

Elektronische Systeme und Anlagen müssen beständig sein gegen unterschiedlichste Witterungsbedingungen wie direkte Sonneneinstrahlung, äußerst niedrige Außentemperaturen und gegebenenfalls auch Vandalismus. Hierfür kommen gerade im Bereich der industriellen Nutzung spezielle Technologien zum Einsatz, die auch ihren Preis haben. Gerade an hochsensible elektronische Systeme wie Computer werden ganz andere Anforderungen gestellt, die auch unter erschwerten Bedingungen erfüllt sein müssen. Damit dies problemlos möglich ist, müssen die Technologien an diese Bedingungen angepasst werden:

– eine spezielle Bauweise mit besonders hochwertigen Dichtungen
– Einsatz der Systeme in einem stark erweiterten Temperaturbereich
– optimale Nutzung der Bedienelemente auch bei extremer Kälte oder Wärme
– eine gute Ablesbarkeit von Displays auch bei direkter Sonneneinstrahlung
– spezielle Systeme zur Klimatisierung von Computeranlagen und Gehäusen
– hochwertiger Schutz vor mechanischen Beeinträchtigungen, beispielsweise durch Vandalismus

Jederzeit einwandfreie Funktion auch draußen

Sehr wichtig ist es, dass die einwandfreie Funktion von Geräten und deren Schnittstellen auch unter widrigen Umgebungsbedingungen sichergestellt wird. Dies gilt nicht nur für die Systeme selbst, sondern auch für deren Schnittstellen wie beispielsweise Steckverbinder für Displays oder Eingabe- und Ausgabegeräte. Entweder erfolgt der Schutz der Verbindungen direkt im Außenbereich oder durch die Unterbringung in speziellen Gehäusen für den Außeneinsatz. Eine sehr wichtige Rolle hierbei spielen die so genannten IP-Codes, welche den Schutzgrad gegen das Eindringen von Staub und Schmutz oder Wasser angeben. Sie bestehen aus zwei Ziffern, wobei gerade im Outdoorbereich die Schutzarten der Reihe IP6x bevorzugt werden, beispielsweise folgende:

– IP64 – staubdicht und geschützt gegen allseitiges Spritzwasser
IP65 – staubdicht und geschützt gegen Strahlwasser aus einem beliebigen Winkel
– IP67 – staubdicht und geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen
Die Buchstaben „IP“ stehen übrigens für „International Protection“. Es handelt sich hierbei um eine anerkannte europäische Norm für Schutzklassen von elektrischen Installationen.

Worauf es bei außen genutzten Gehäusen noch ankommt

Neben dem Schutz vor Staub, Fremdkörpern oder Feuchtigkeit müssen Systeme und deren Gehäuse für den Outdoorbereich noch anderen Anforderungen genügen. Einige davon wurden bereits genannt wie zum Beispiel der Einsatz in erweiterten Temperaturbereichen (sowohl Temperaturen im Bereich der Minusgrade als auch bei hoher Sonneneinstrahlung und extrem hohen Temperaturen). Hierfür kommen sowohl spezielle Kühlkonzepte als auch als Heizsysteme zum Einsatz, um jederzeit eine Anpassung der aktuellen Betriebstemperatur vornehmen zu können. Diese Systeme reichen von einwandigen Gehäusen für Elektroinstallation oder Computeranlagen bis hin zu doppelwandigen und klimatisierten Multifunktionsgehäusen, beispielsweise zur Unterbringung von Telekommunikationslösungen im Außenbereich oder Computersystemen, die eine Klimatisierung benötigen.

Schutz vor Einbruch oder Vandalismus

Doch nicht nur der Schutz vor extremen Temperaturen oder Verschmutzungen sowie Feuchtigkeit ist wichtig, sondern auch ein ausreichender Schutz vor Einbruch oder Vandalismus. Deswegen müssen die Gehäuse ausgestattet sein mit besonders robusten Türen und sicheren Verschließmechanismen, die auch unter der Einwirkung von roher Gewalt eine ausreichende Sicherheit bieten.

Notwendige Gehäuseöffnungen ausreichend schützen

Wo Türen oder Öffnungen sind, kommt es außerdem auf den Einsatz von guten Dichtungen an. Hierfür sorgen spezielle Dichtungskonzepte, die nicht nur einen ausreichenden Schutz vor Feuchtigkeit oder Verschmutzungen bieten, sondern auch einen jederzeit wirksamen Schutz der in den Gehäusen enthaltenen Systeme gegen ungünstige Witterungseinflüsse.

Unterflursysteme für einen noch besseren Schutz nutzen

Gerne zum Einsatz kommen auch spezielle Unterflursysteme, bei denen eine Unterbringung von größeren Anlagen praktisch unsichtbar erfolgen kann, nämlich sicher geschützt im Boden. Diese Systeme eignen sich für den Einsatz überall dort, wo oberhalb der Erdoberfläche nur ein begrenzter Platz zur Verfügung steht, dennoch aber größere Systeme untergebracht werden müssen. Ein (großer) Teil der Anlage befindet sich dabei unter der Erdoberfläche, lediglich ein kleiner Teil der Anlage ist trotzdem sicher vor Vandalismus untergebracht in einem Gehäuse mit einem Zugang von außerhalb. Hier können zum Beispiel Bedienteile von Anlagen untergebracht werden, deren Hauptteil sich unter der Erde befindet. Eingesetzt werden solche Systeme bereits erfolgreich im Bereich der Energiewirtschaft, wobei es natürlich auch andere Einsatzmöglichkeiten gibt, beispielsweise in industriellen Betrieben unterschiedlichster Art. Der Aufbau der Systeme bietet folgende Eigenschaften:

– ein robuster Rahmen durch feuerverzinkten Stahl
– ausreichender Witterungsschutz der Deckel und Öffnungen durch verzinkte Oberflächen
– Schächte und Kabelkanäle aus Chromstahl in besonders hochwertiger Ausführung

Spezielle Anzeigeeinheiten für den Außenbereich

Nicht nur die Anlagen, sondern auch deren Bedieneinheiten müssen ausreichend geschützt sein und jederzeit eine einwandfreie Bedienung und Ablesbarkeit sicherstellen. Dies erfolgt durch spezielle Monitore für den Außeneinsatz mit Touchbedienung und besonders hochwertigen Displays, die auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch eine ausreichende Helligkeit und damit eine gute Ablesbarkeit von Informationen in garantieren. Auf Wunsch sind diese Geräte mit den dazugehörigen Gehäusen auch ausgestattet mit einer Klimatisierung für den Außenbereich. Dabei können die Displays nicht nur für die einfache Wiedergabe von Informationen eingesetzt werden, sondern auch in Form von Bildschirmen, beispielsweise für Schaufenstermonitore oder als Outdoor-Monitore für Unternehmen oder Industriebetriebe. Je nach eingesetzter Lösung ermöglichen die Bildschirme den Einsatz in sehr weiten Temperaturbereichen, beispielsweise von –30°C bis hin zu +60°C, und das bei einem ausreichenden Schutz vor Staub und Feuchtigkeit sowie Vandalismus. Sehr wichtig ist auch der Einsatz einer Displaytechnologie, die tageslichttauglich ist, also jederzeit und auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut zu erkennen ist. Dies gilt sowohl für die reinen Anzeigesysteme als auch für die Eingabesysteme zur interaktiven Nutzung im Außenbereich.

Fazit:

Die moderne Technik ermöglicht heute auch draußen den Einsatz von sehr großen Bildschirmen, gleichzeitig aber den Einsatz von hochwertigen elektronischen Systemen für die Informationsverarbeitung oder Weiterleitung. Unempfindlich gegen Witterungsbedingungen oder Vandalismus, bieten sich heute mehr Lösungen denn je an, um auch draußen jederzeit moderne Technologien zur Verfügung zu stellen oder einfach und sicher unterzubringen. Wichtig ist nur Einsatz hochwertiger Gehäuse, spezieller Dichtungskonzepte und Klimatisierungssysteme für die Anwendung in einem erweiterten Temperaturbereich. Sogar äußerst platzsparende Lösungen sind dabei heute möglich, was auch die schon erwähnten Gehäuselösungen mit der Unterbringung zum Teil unter der Erde zeigen. Im Vordergrund stehen muss dabei auch die einfache Bedienbarkeit, und das unter erschwerten Einsatzbedingungen. Die Möglichkeiten sind heute fast unbegrenzt, und das bei ständiger Weiterentwicklung der Systeme.

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