Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung trägt der Wasserstoff nicht nur wesentlich zur Energiewende bei, sondern schafft darüber hinaus auch zahlreiche Arbeitsplätze. Besonders die deutschen Firmen gelten als weltweit führend bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien. Aber ist der Wasserstoff wirklich die Jobmaschine, die Tausende von neuen Stellen in Deutschland entstehen lässt?
Der Wasserstoff und sein Potenzial in der Industrie
Wasserstoff bietet tatsächlich ein sehr großes Potenzial in verschiedenen Bereichen der Industrie oder in der Energieversorgung. Damit Deutschland im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleibt, sind hohe Investitionen in die heimische Wirtschaft notwendig. Es handelt sich um eine wahre Schlüsseltechnologie, die helfen soll, neue Klimaschutzziele zu erreichen. Es geht um verschiedene Zielsetzungen wie etwa die Schließung von Versorgungslücken bei Kraftwerken, wenn die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien aufgrund witterungsbedingter Verhältnisse nicht ausreicht. Die Speicherung des durch alternative Energien erzeugten Stroms oder dessen Umwandlung in Brennstoffe (Power-to-Gas) ist eine mögliche Lösung. Die sonst überschüssige Energie kann so zur Gewinnung von Wasserstoff genutzt werden. Dieser wird dann verbrannt und treibt dabei verschiedenste Fahrzeuge an oder heizt Wohnungen, öffentliche Gebäude oder Fabriken auf. Außerdem kann Wasserstoff als Grundstoff zur Erzeugung anderer Gase eingesetzt werden. All dies hat natürlich enorme Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die zur Umsetzung der Ziele erforderlichen Technologien müssen entwickelt und umgesetzt werden, dadurch entstehen auch wertvolle Arbeitsplätze.
Wie wirkt sich die Wasserstofftechnologie auf den Arbeitsmarkt aus?
Es geht um die Herstellung von Brennstoffzellen und die Produktion des dafür notwendigen Wasserstoffs. Die Entstehung einer entsprechenden Industrie hat enorme Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Der Energieträger Wasserstoff soll zu einem Massenmarkt werden. Der Bedarf dafür allein in Deutschland ist sehr hoch. Um die Ziele umzusetzen, sind moderne Elektrolyseanlagen notwendig, in denen Wasser in seine beiden Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt wird. Wichtig dabei ist der Einsatz erneuerbarer Energiequellen, so dass Grüner Wasserstoff entsteht. Sehr stark daran beteiligt ist die so genannte Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, die mit ihren hohen Investitionen in diese Bereiche die Entstehung neuer Arbeitsplätze fördert. Aber nicht nur im Bereich der Elektrolyse wirkt sich der vermehrte Einsatz von Wasserstoff stark auf die Entstehung von neuen Arbeitsplätzen aus. Schließlich muss der neue Energieträger nicht nur hergestellt, sondern auch transportiert und gespeichert werden, wofür wiederum Fachkräfte und entsprechende Technologien notwendig sind. Soll der Wasserstoff Lkws, Züge oder sogar Flugzeuge antreiben, ist eine Entwicklung entsprechender Antriebe notwendig. Hierfür werden Fachkräfte benötigt, die diese neuen Technologien entwickeln.
Welche Ausbildung wird benötigt?
Um die neuen Arbeitsplätze besetzen zu können, ist auch die Ausbildung von Fachkräften wichtig. Im Idealfall sollte derjenige, der zukünftig mit Wasserstoff und/oder Brennstoffzellen arbeiten möchte, ein Studium absolvieren, entweder als Ingenieur oder als Elektrotechniker. Wichtig ist eine entsprechende Weiterbildung, da der Themenbereich Wasserstoff und dessen Erzeugung meist nur angeschnitten wird. Im Idealfall bildet sich der interessierte Arbeitnehmer in den Bereichen Brennstoffzellen, Batterietechnologien, Sicherheit im Bereich des Wasserstoffs und Elektrofahrzeuge weiter. Auch Fachkenntnisse in den Bereichen elektrochemische Vorgänge oder die elektrochemische Speicherung von Energie sind vorteilhaft. Wichtig ist es natürlich, dass entsprechende Fachkräfte ausgebildet werden können. Dazu werden einmal wieder staatliche Förderungen notwendig sein. Das Fachpersonal wird auf jeden Fall gebraucht. Es bleibt nur abzuwarten, wie weit sich die hochgesteckten Ziele in bezug auf die Ausbildung und die Förderung derartiger Projekte umsetzen lassen bzw. umgesetzt werden.
Wasserstoff, ein Bereich mit Zukunft?
Wasserstoff gilt durchaus als zukunftsträchtig. Allerdings ist es noch ein weiter Weg zur Erzeugung von Energie alleine durch erneuerbare Energieträger und weg von fossilen Brennstoffen. Dies gilt für alle Bereiche, in denen große Chancen für neue Jobs bestehen. Allerdings ist es eine Frage der Umsetzung und vor allem der Ausbildung von neuen Fachkräften in diesem Bereich, wie weit die entstehenden Arbeitsplätze letzten Endes auch mit den benötigten Fachkräften auf diesem Gebiet besetzt werden können.